Zerbrechende Zeit: über den Sinn der Geschichte

Abstract
Das Buch erörtert die Grundfrage des historischen Denkens nach dem Sinn der Geschichte. Die Wissenschaft kann diesen Sinn nicht hinreichend verbürgen, sondern setzt ihn voraus. Die Sinnfrage betrifft die Geschichtskultur im Ganzen. Ihre Voraussetzungen, Leistungen, Möglichkeiten und Grenzen werden daher kritisch in den Blick genommen. Es geht um elementare und fundamentale Aspekte des Geschichtsbewusstseins, um historisches Erzählen und um Grundfragen einer Ästhetik des Historischen. Vor allem aber - und damit betritt das Buch das Niemandsland der Geschichtstheorie - geht es um die historischen Sinnlosigkeitserfahrungen des 20. Jahrhunderts und ihre geistige Verarbeitung in geschichtlichen Deutungen. Die Erfahrung des Holocaust steht im Zentrum von Überlegungen zu den Grenzen der historischen Erkenntnis, zum Verhältnis von Geschichte, Identität und Trauma. Ein eigenes Kapitel ist der deutschen Identität im Blick auf den Nationalsozialismus gewidmet. So kann ein neuer Zugang zum Sinn der Geschichte erschlossen werden.